Traditionell zu Beginn des neuen Jahres küren die Städtischen Bibliotheken Dresden eine ihrer Bibliotheken zur „Dresdner Bibliothek des Jahres“. Damit erfolgt die besondere Anerkennung der im vergangenen Jahr erbrachten Leistungen.

aus der Pressemitteilung der Städtischen Bibliotheken Dresden vom 28.01.2021

Bibliothek des Jahres blau

„Die Preisverleihung zur Bibliothek des Jahres steht in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen. Die Corona-Pandemie hat für die Bibliotheken wie für alle Kultureinrichtungen zwei Mal mehrmonatige Schließungen erzwungen. Die Städtischen Bibliotheken mussten sich kurzfristig an die neue Situation anpassen und haben diese Herausforderung hervorragend gemeistert und analog wie digital Medien zur Nutzung bereitgestellt und damit die schwierige Zeit des Lockdowns für viele Nutzer*innen erleichtert. Dafür möchte ich allen Mitarbeiter*innen danken.“ So die Beigeordnete für Kultur und Tourismus Annekatrin Klepsch.

Wie wichtig die digitale Medienwelt in Zeiten von Kontaktbeschränkungen ist, haben wir in den letzten Monaten, in denen der Zugriff auf analoge Medien nur eingeschränkt möglich bzw. ganz unmöglich war, gespürt. Mit einer außerordentlichen Aufstockung der eBibo, unserer virtuellen Zweigbibliothek, haben wir zeitnah reagiert und konnten die Bestände der steigenden Nachfrage anpassen. Die außergewöhnlich intensive und professionelle Arbeit des e-Bibo-Teams wird deshalb in diesem Jahr mit der Verleihung des Titels „Bibliothek des Jahres 2020“ gewürdigt.

Die Leistungsentwicklung 2020 war geprägt von den Folgen der weltweiten Corona-Pandemie. Unvermeidliche staatliche Vorsorgemaßnahmen führten auch in den Städtischen Bibliotheken Dresden zu Einschränkungen, die sich auf Angebot und Nachfrage gravierend ausgewirkt haben.

Ab dem ersten Lockdown wurden die Medienbestände der eBibo über Plan aufgestockt (+ 24,3 %), weil eine deutlich wachsende Nachfrage erwartet werden konnte. Die Nutzer*innen honorierten das Angebot mit enorm steigenden Entleihungs- und Streamingzahlen. Selbst im Monat Juni, als die Ausleihe in stationären Bibliotheken bereits wieder weitgehend einschränkungsfrei lief, lag die Entleihungszahl der eBibo immer noch 47 % höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Aller 90 Sekunden ein Abruf in der eBibo

Während des zweiten Lockdowns stiegen die Entleihungszahlen weiter an. Der Gesamtbestand an E-Medien wurde mehr als einmal im Monat vollständig entliehen. Die Angebote wurden durch die Benutzer bewusster gesucht und angenommen. Durch die zusätzlichen Streaming-Angebote konnten neue Nutzer gewonnen werden. Aller 90 Sekunden wurde eine Ausleihe, ein Abruf oder ein Titelstream in der eBibo getätigt.

Begründung der Jury zur Wahl

Die enorme Steigerung der Leistungen bei allen eBibo-Angeboten sind nicht der alleinige und auch nicht der ausschlaggebende Grund für die Wahl. Das Team überzeugte mit zahlreichen kreativ entwickelten, umsichtig und effizient umgesetzten Aktivitäten zum Ausbau, zur Qualitätssteigerung und zur Bewerbung ihrer Angebote. Das Ergebnis lässt sich eindrucksvoll in den Leistungen ablesen.

2020 gingen, vom Team sehr gut vorbereitet, zwei neue Streamingangebote an den Start: Medici.tv und Freegal music.

Die eBibo-Sprechstunde wurde aufgrund des hohen Informationsbedarfs statt vorher monatlich jetzt 14-tägig durchgeführt und erreichte damit fast doppelt so viele Interessierte. Eine besondere Herausforderung war die Überarbeitung des Webauftritts der eBibo. Er wurde verjüngt und sehr gut strukturiert. Zahlreiche Hilfen erleichtern den Einstieg in die virtuelle Bibliothekswelt.

Neben den technischen Hürden wurden auch die des Zugangs erleichtert. Neu ist die Selbstregistrierung für Jugendliche ab 14 Jahre – ebenfalls eine Idee des eBibo-Teams.

Das Team entwickelte außerdem sehr gute Fortbildungsangebote zur eBibo-Nutzung für Mitarbeiter*innen und führte diese regelmäßig durch. Außerdem gründete es eine AG eBibo, in der interessierte Mitarbeiter*innen aus den stationären Bibliotheken tiefer in eBibo-Themen (Entwicklung, Nutzung, technische Fragen) einsteigen können. Sie wirken als Multiplikatoren in ihre Bibliotheken hinein, was wiederum die Wahrnehmung der eBibo-Angebote insgesamt erhöhte und die Auskünfte professionalisierte.

In Zusammenarbeit mit dem Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit konnten vielfältige Werbeaktionen durchgeführt werden. Ein City-Light-Plakat war um den Bundesweiten Tag der Bibliotheken herum 14 Tage lang werbewirksam stadtweit zu sehen, Postkarten zu Streaming-Angeboten sowie ein neuer Flyer der eBibo wurden entwickelt.

Danke

Das Team der eBibo war durchaus skeptisch gegenüber der Vergabe des Titels in diesem Jahr. Sind es doch eher keine Zeiten in denen man groß feiern möchte.

Ebenso haben die Kolleginnen und Kollegen in den Bibliotheken vor Ort sehr intensive Zeiten zwischen Mundschutz und Kontaktdatenaufnahme erlebt. Dem gebührt nochmal Erwähnung und Dank.

2020 war aber auch hinsichtlich der digitalen Angebote ein sehr intensives Jahr. Die fortschreitende Digitalisierung mit ihrem Einfluss auf das tägliche Leben, auch in Bezug auf den Medienkonsum, hat einen immensen Schub erhalten; vielleicht sogar stärker als man Mitlaufen konnte.

Ein Dank gilt auch den Nutzern und Nutzerinnen der eBibo, die mit ihrer Kritik, Rückmeldungen und Wünschen zu unseren Angeboten mithelfen diese weiter zu entwickeln und zu gestalten.

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